Der Erbeskopf
Von der Bundesstraße 422 (Idar-Oberstein-Allenbach-Thalfang) zweigt knapp 1 km hinter der Kreuzung mit der B 269 eine breite ausgebaute Straße zum Erbeskopf ab. Nach 1,2 km erreicht man einen Wanderparkplatz, von wo aus der Weg, zuerst weiter über die Teerstraße, danach auf einem Wanderweg und zuletzt über einen steilen Treppensteig zum 816 m ü. NN liegenden Erbeskopf, dem höchsten Berg von Rheinland-Pfalz, führt. Der 11 m hohe hölzerne Aussichtsturm steht dort klein und bescheiden, umringt vom Sperrzaun militärischer Anlagen der Amerikaner. Diese hatten bereits 1948/49 den Wald auf der Höhe abgeholzt und in einen Sperrbezirk eine Radarstation mit Truppenunterkünften gebaut. Waldeinsamkeit und Stille werden nun gestört vom Motorengeräusch der Aggregate, die eine Radarstation mit ihren überdimensionalen Schirmen speisen.
An dieser Stelle erhob sich einst der am 8. September 1901 eingeweihte und vom Mosel-Hochwald-Hunsrückverein errichtete 23 m hohe Steinturm, dem man den Namen des damaligen Herrschers ,,Kaiser Wilhelm » gegeben hatte. 60 Jahre später mußte er militärischen Ansprüchen weichen und stürzte unter einer Sprengladung zusammen. Der Ersatzturm, eine Holzkonstruktion von 6 m im Quadrat, hat 3 Plattformen. Die oberste überdachte Aussichtsterrasse erreicht man über 523 Stufen.
Skulpturenweg & Windklangkörper
Der höchste Berg von Rheinland-Pfalz, der Erbeskopf, wurde 2011 neu gestaltet.
Nach der Beseitigung der ehemaligen militärischen Nutzungsspuren wurde das Erbeskopfplateau wieder in ihrer ursprünglichen Form hergestellt und ein Rundweg angelegt. Seit der Eröffnung im Frühjahr 2012, wurde aus dem Erbeskopfrundweg ein Skulpturenweg. Sechs Künstlerinnen und Künstler stellen Ihre Arbeiten dort aus. flyer pdf
Vorausgegangen war ein Wettbewerb, den die Landschaftsarchitekten Ernst + Partner und der Bildhauer Christoph Mancke gewannen. Seine begehbare Skulptur „Windklang“ ist Aussichtspunkt und Teil des Wanderweges Saar-Hunsrück-Steig.
Am 29 April 2012 ist die neue Attraktion auf dem höchsten Punkt von Rheinland- Pfalz fertiggestellt worden. Seitdem kamen viele Menschen um das Kunstwerk und die neue Aussicht über den Hunsrück zu genießen. So hoch wie jetzt konnte noch niemand über Rheinland-Pfalz stehen. Anziehend ist auch die Stahlplatte in Form des Bundeslandes. Auf dem Erbeskopf liegt Rheinland-Pfalz den Besuchern im doppelten Sinne zu Füßen. Umgeben ist die stählerne Landkarte von liegenden Betonklötzen, die aufzeigen, wie viele « Gipfelköpfe » es noch in der Region gibt und wie hoch sie sind.
Für seine abstrakten Arbeiten verwendet Mancke verschiedene Materialien, hauptsächlich jedoch COR-TEN-Stahl und Stein. Häufig sind sie eine kontrapunktische Komposition aus beidem wie beispielsweise beim Großen Winkel für das Internationale Bildhauersymposium Bad Neuenahr-Ahrweiler 2002.
Ein wiederkehrendes Thema in seinen Arbeiten ist ein „Spiel mit dem Gleichgewicht ». «Durch Kippen der Stücke aus der Senkrechten und das gleichzeitige Abfangen der Fallbewegung durch Gegengewichte erzeugt Mancke komplizierte Balanceakte.»
Ein weiteres Hauptwerk von Mancke ist sein Labyrinth der Steine (1998), Steinsetzungen aus bis zu 30 t schweren Blöcken aus Udelfanger Sandstein in den ehemaligen Schießwällen auf dem Cracauer Anger (heute: Elbauenpark), Magdeburg. Die Installation schafft mit Hilfe der Präsenz der Masse der Steine einen Ort der Ruhe und Nachdenklichkeit. Die monumentalen Steinblöcke versperren hier teilweise den Blick und betonen dadurch die Sichtachsen. Sie schaffen dort begehbare Innenräume oder fordern zum Umschreiten auf und lenken so die Aufmerksamkeit auf die eigene Wahrnehmung. Die Installation entstand anlässlich der Bundesgartenschau Magdeburg 1999 in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten Ernst, Heckel & Lohrer, Magdeburg, und dem Architekten Michael R. Schwarz, Trier, nach den prämierten Entwürfen für einen Landschaftsarchitekten-Wettbewerb von 1993.
Mancke wählt mit Vorliebe besondere Orte in der Natur und Landschaft für seine Skulpturen, häufig an Flüssen oder Flussmündungen (z.B. Mündung der Saar in die Mosel, der Mosel in den Rhein oder der Prüm in die Sauer).
Durchschreitbare Gipfelskulptur „Windklang 816 M“ auf dem Erbeskopf.
Diese Skulptur, die durch den Bildhauer Christoph Mancke entworfen wurde, inszeniert in eindrucksvoller Weise das Zusammenspiel zwischen der Natur und den Elementen. Tonnen von Stahl, ästhetisch verpackt in ein Holzkleid, kreieren inmitten der traumhaften Hunsrücklandschaft ihre eigene Musik und geben dem Besucher auf seinem Gang über den Steg und durch die Skulptur bis zum Aussichtspunkt die Möglichkeit, die Landschaft immer wieder aus neuen Perspektiven zu erleben und zu empfinden. Hierbei sind der Phantasie des Besuchers keine Grenzen gesetzt. Jedes Wetter spielt seinen eigenen ‘Song’, so dass sich ein Besuch bei jeder Wetterlage lohnt.
Betrachten Sie den Hunsrück vom höchsten Berg in Rheinland-Pfalz mit der Natur und den Elementen als Orchester.
Pressemitteilung/Info Sonja Reichert; s.reichert@revue-technique.lu




