Landesforsten ist auch in der Vergangenheit bei den Landesgartenschauen mit Beiträgen in Erscheinung getreten, der diesjährige Auftritt übertrifft das bisherige Engagement aber noch einmal um ein gutes Stück. Möglich geworden ist dies vor allem durch eine sehr gute Partnerschaft mit der Bundesgartenschau Koblenz 2011 GmbH. So konnte für den Waldbeitrag ein prominenter Standort in Bestlage auf der Festung Ehrenbreitstein verabredet werden und Buga GmbH und Landesforsten teilen sich die Kosten für das Aussichts- und Ausstellungsgebäude.
Das Gebäude selbst ist schon wesentlicher Teil des Beitrages von Landesfrosten, zeigt es doch auf sehr eindrucksvolle Art und Weise, was mit heimischem Holz geschaffen werden kann. Mit einem Rohstoff, der in naturnah bewirtschafteten Wäldern immer wieder nachwächst und schonend und energiearm geerntet und bereit gestellt werden kann. Ein Rohstoff, der beim Einsatz in Gebäuden CO2 langfristig binden kann und damit einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Ein Rohstoff des 21. Jahrhunderts – ein Ökorohstoff.
Es ist ein Zufall, dass der letztlich umgesetzte Architektenvorschlag ausgerechnet ein Bauwerk mit dreieckigem Grundriss zu Tage gefördert hat. Die Zeichenhaftigkeit und Symbolkraft dieses in Holz gebauten Nachhaltigkeitsdreieckes passt aber sehr gut ins Jahr der Wälder. Schließlich wurde hier die Nachhaltigkeit vor nun fast dreihundert Jahren im Wald„erfunden“. Und hier zeigt sich heute sehr anschaulich, was Ausgewogenheit zwischen Ökonomie, Ökologie und sozialen Erfordernissen bedeutet.
In Form eines Wandelganges, der sich im Uhrzeigersinn in die Höhe schraubt, wurde der barrierefreie Holzbau umgesetzt. Der Grundriss nähert sich einem gleichseitigen Dreieck mit einer Schenkellänge von 30 Metern an. Eine Spitze des Dreiecks ragt rund zehn Meter über den Rheinsteig in das Rheintal hinein. Hierdurch eröffnet sich ein einmaliger Rundumblick auf die Stadt Koblenz, den Rhein, die Mosel und das Gartenschaugelände.
Nach der Bundesgartenschau Koblenz 2011 wird das Aussichtsgebäude im Sinne einer nachhaltigen Nutzung an die Stadt Koblenz übergeben und eine Bereicherung für den künftigen Landschaftspark darstellen.
Das Bauwerk und sein unmittelbares Umfeld beherbergen während der Bundesgartenschau die Ausstellung „Wald im Wandel“. Der Wald übt auf die in umgebende Landschaft, den Menschen , den Boden, Wasser und Luft, sowie auf die Tier- und Pflanzenwelt eine bedeutende Wirkung aus. Er unterliegt dabei einem stetigen Wandel. Die globalen klimatischen Veränderungen, die anthropogenen Einflüsse und die gesellschaftlichen Ansprüche spielen dabei eine wesentliche Rolle.
In der Ausstellung „Wald im Wandel“ werden verschiedene Aspekte von Veränderungen sowohl regional als auch global betrachtet. In Anlehnung an die dreieckige Grundform des Gebäudes werden in den einzelnen Schenkeln folgende Themenschwerpunkte gesetzt:
- Das Gesicht von Rheinland-Pfalz wird maßgeblich durch den großen Flächenanteil an Wald geprägt. Der Wald spielt somit auch für die Menschen eine wichtige Rolle. Und umgekehrt – die Ansprüche der Menschen haben entscheidende Auswirkungen auf die Gestalt und die Bewirtschaftung unserer Wälder.
- Seit langer Zeit spielt die Kultivierung und die Nutzung von Wald für den Menschen eine wichtige Rolle. Der Wald ist Arbeitgeber für eine Vielzahl von Menschen in verschiedenen Berufszweigen und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
- Der Wald stellt ein komplexes Ökosystem dar. Durch menschliche Eingriffe und durch Klimaveränderungen wird dieses Gleichgewicht beeinflusst.
Der Wald führt durch die Ausstellung und bietet Zugänge für jeden. Der flüchtige Besucher erfasst die Inhalte über kurze Überschriften und aussagefähige Bilder. Wer eher praktisch veranlagt ist, nähert sich dem jeweiligen Thema über zahlreiche Aktivstationen.
Die Ausstellungselemente befinden sich im unteren, überdachten Bereich des Bauwerks. Die obere begehbare Ebene des Gebäudes bleibt dem ungestörten Rundumblick vorbehalten.
Das Logo zum Internationalen Jahr der Wälder und einzelne seiner Symbole werden im Außen- und Eingangsbereich in den Sitzgruppen und einem Megapuzzle aufgegriffen und erklärt. Möglich wurde dies durch eine Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.
Ein abwechslungsreiches Veranstaltungsangebot bietet den Besuchern der Buga die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Aspekte im Zusammenhang mit Wald und Forstwirtschaft zu „erleben“. Waldbezogen Beiträge für Schulklassen im Rahmen des Bunten Klassenzimmers runden die Angebote von Landesforsten ab. Interessierte können zwischen den Themen „Wechselwirkung von Wald und Klima“ und „Hochhaus Wald – Architektur und Lebensraum“ wählen.




