Villa Esche, Weimar_

HENRY VAN DE VELDE MUSEUM – AUSSTELLUNGEN- VORTRÄGE- KONZERTE – EVENTS – RESTAURANT « VILLA ESCHE »

Die von dem belgischen Künstler Henry van de Velde entworfene Villa Esche gilt als ein Baudenkmal von europäischem Rang und gehört neben dem Kaufhaus Schocken von Erich Mendelsohn, dem Kaßberg, als einem der größten, noch geschlossen erhaltenen Jugendstil- und Gründerzeitviertel Europas, und imposanten Bauten der Industriearchitektur zu den herausragenden Architekturleistungen in Chemnitz.

Nach dem Abschluss der aufwändigen Restaurierungsarbeiten beherbergt die Villa Esche das erste Henry van de Velde Museum Deutschlands und dient als Kommunikations- und Begegnungsstätte für Wirtschaft, Kunst und Kultur. Sie knüpft damit an den Geist der langjährigen Freundschaft zwischen der Chemnitzer Unternehmerfamilie Esche und dem belgischen Künstler Henry van de Velde an.

Im Henry van de Velde Museum werden Exponate aus dem umfangreichen Konvolut der Kunstsammlungen Chemnitz gezeigt: Im Erdgeschoss vermitteln das ehemalige Speisezimmer und der Musiksalon weitgehend original möbliert einen Eindruck des ursprünglichen Ambientes der von van de Velde gestalteten « Lebensräume ». Im Obergeschoss der Villa gewährt eine Dauerausstellung im ehemaligen Schlaf-, Kinder- und Badezimmer Einblicke in das weitgefächerte Gesamtschaffen des vielseitigen Künstlers.

http://www.villaesche.de/

Der 150. Geburtstag Henry van de Veldes

In den Umbruchjahren ab 1895 blickte das an der Kunst interessierte Europa mit Enthusiasmus auf einen Flamen, der wie kein anderer fähig schien, mit Wort und Tat das Tor zur Moderne aufzustoßen: auf Henry van de Velde. Er selbst sah sich als Apostel dieser ästhetischen Zukunft, als Prophet des Übergangs von einer erschöpften Ära des Historismus zu einem Neuen Stil, der dem »Neuen« Menschen Nietzsches entsprechen sollte. In souveräner Überwindung aller Traditionen ignorierte van de Velde zudem die Grenzen zwischen »Kunst« und »Kunsthandwerk« und gestaltete mit seinem Kanon praktisch jedes Gebiet des Lebens: den Bau des Hauses, die Gestaltung des Raumes, die Form von Kleidung und Schmuck, aber auch das Design von Alltagsgegenständen, vom Leuchtkörper über das Möbel bis zum Brieföffner. Dabei blieb er seiner Überzeugung treu, die Gestaltung eines Gegenstands sei desto vollkommener, je exakter sie dessen Zweck entspreche. Er folgte stets der Vorstellung, dass »schöne« und mit ihrer Umgebung harmonisierende Dinge den Menschen erheitern und erheben würden.

In Weimar, von 1902 bis 1917 das Zentrum seiner europaweiten Wirksamkeit, hat van de Velde viele der wichtigsten Werke seines umfassenden Œuvres geschaffen. Die Impulsregion Erfurt-Weimar-Jena hat den 150. Geburtstag des Künstlers 2013 zum Anlass genommen, Henry van de Veldes Leistungen und die seiner Mitstreiter näher zu beleuchten. In einem weiten Reigen von Ausstellungen und anderen Veranstaltungen wird der Besucher in das breite Spektrum der frühen Moderne eingeführt, ein einmaliges Experiment, das in dieser Form bislang nicht gewagt wurde.

www.vandevelde2013.de

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