Städtebaulich bildet das Gebäudeensemble durch seine geschwungene Gebäudeform und formale Kleingliederung, das grüne Entree, in das sich in Zukunft anschließende Naturreservat der Gemeinde, dem „Garten am Bruch“.
Die horizontale Gliederung und die zurückstaffelnden Baukörper ordnen das heterogene Umfeld. Die begrünten Fassaden und die Orangerie bilden den Auftakt für das durchgrünte Anschlussgebiet und wird gefolgt von einer weiteren Besonderheit für die Bewohner, dem durch den Landschaftsarchitekten geplanten, so genannten „Rosengarten“. Dieser direkte Bezug im nördlichen Bereich der Pflegeapartments bildet durch seine Gestalt, der Möblierung und der Bepflanzung einen wunderschönen kommunikativen Rückzugs- oder Verweilort und lenkt so harmonisch in das neu gestaltete Naturreservat, dem „Garten am Bruch“.
Die Anlage mit vier Vollgeschossen gliedert sich in zwei Gebäude, im Folgenden das Gebäude „Single“ (Pflegebereich) mit den Bauteilen 1-5 und das Gebäude „Doubles“ (Apartments) mit den Bauteilen 6-8, die über eine Tiefgarage (BT 9) unterirdisch miteinander verbunden sind. Die einzelnen Gebäudeteile sind nur zum Teil unterkellert.
Untergeschoss. Das Untergeschoss, welches über eine Außenrampe rückwärtig erschlossen wird, beinhaltet eine über Lüftungsschächte, natürlich belüftete Tiefgarage mit 20 PKW – Einstellplätzen, Caddy- Stellflächen mit einer dazugehörigen Ladestation, Lagerflächen und ausreichend Umkleide- und Duschplätze für Mitarbeiter. Ein Pflegebadbereich, der durch Aufzüge von den Bewohnern erreicht werden kann, befindet sich ebenfalls im Untergeschoss. Die Erschließung der Gebäude im UG erfolgt schwellenfrei. Durch Vorräume werden die Mieterkeller für die Apartments und Abstellräume erschlossen. Zusätzlich werden Technikräume/-zentralen für die energetische Versorgung beider Gebäude im Untergeschoss vorgehalten.
Pflegebereich Single. Erdgeschoss. Alle öffentlich zugänglichen Bereiche sind barrierefrei gestaltet und erhalten in den Laufzonen umlaufend sichernde Handläufe. Das Gebäude gliedert sich in drei längs strukturierte Baukörper, die über zwei winkelig gestellte Bauteile miteinander verbunden werden. Die jeweiligen einzelnen Gebäudeteile gliedern das Gebäude in seiner städtebaulichen Einordnung und bilden gleichzeitig auch einzelne, kleine übersichtliche Brandabschnitte, die funktional unabhängige Funktionen zugeordnet bekommen. Der schwellenfreie Haupteingang des Gesamtensembles befindet sich im Erschließungsbereich des Hauptgebäudes (BT 2), der auch der Erschließung der weiteren Etagen des Gebäudes über Treppen-/und Aufzugsanlagen dient. Im Anschlussbereich befindet sich das offen gestaltete Foyer mit Wartezonen. Östlich angegliedert sind hier, neben vier Pflegesuiten, der Verwaltungsbereich, der Aufenthalts- und Essbereich für die Mitarbeiter, sowie ein Ergotherapieraum (BT 1).
Westlich wird der „erdgeschossige“ Pflegebereich (BT3) sowie ein Empfangsraum, eine Smokers Lounge (BT3), und im Folgenden ein Dining-Room (BT 5) erschlossen. Rückwärtig wird das Haus in einem tiefer gelegenen, flächig überdachten Bereich erreicht. Über die beiden rückwärtig gelegenen Eingänge (BT 2 und BT 4) kann das Gebäude und die angegliederten Treppen, sowie der Lastenaufzug direkt erschlossen werden. In diesem Bereich ist auch die tagesbelichtete, hausinterne Kleinwäscherei, ein Umkleide- und Duschbereich für Küchenmitarbeiter, eine zentrale Müllsammelstelle (BT 3) und im weiteren Flügel (BT 5) eine Großküche angeordnet, die die Bewohner und die Mitarbeiter versorgt.
Obergeschosse. In den Obergeschossen befinden sich in den klar orientierten Längsbaukörpern die Pflegesuiten, die jeweils über eigenständige, voll ausgestattete behindertengerechte Sanitäreinheiten verfügen. In „Teilbereichen“ sind den Zimmern begrünte Brüstungsbereiche zugeordnet. Die Brüstungshöhe der Fenster beträgt ca. 0,60 m. In den eingeschobenen Kreissegmenten (BT 2 und BT 4) befinden sich verschiedenen
Funktionsbereiche: Im östlich gelegenen Baukörper (BT 2) befindet sich jeweils die Haupterschließung jeder Etage über zwei Aufzüge (tragengerecht). Den Aufzügen gegenüber gelegen, befindet sich der Schwesternstützpunkt mit den notwendigen Einrichtungen. Um den Schwesternstützpunkt ist der öffentliche Aufenthaltsbereich mit Kamin- und Fernsehzimmer angeordnet, der sich in gemütliche Raumzonen gestaltet. Im rückwärtigen Bereich befinden sich der Sanitärbereiche für Besucher und das Personal.
Im westlich liegenden Baukörper (BT 4) befindet sich der Speisebereich. Dem Speisebereich ist eine Verteilerküche mit Lastenaufzug, sowie ein behindertengerechtes WC zugeordnet.
Therapiegarten. Im 1. Obergeschoss befindet sich ein Therapiegarten, der über die öffentlichen Bereiche erschlossen wird. Der Therapiegarten erhält eine extensive Bepflanzung und befestigte Wege. Zum Teil werden Hochbeete mit Duftpflanzen angelegt und Sitzzonen geschaffen. Im Randbereich gibt es ein ca. 1,00 m hohes Stahlgeländer als Absturzsicherung.
Pflegeapartments Doubles. Erdgeschoss. Alle öffentlich zugänglichen Bereiche sind barrierefrei gestaltet und erhalten in den Laufzonen umlaufend sichernde Handläufe. Das Gebäude gliedert sich in zwei symmetrisch strukturierte Baukörper, die über eine winkelig gestellte zentrale mehrgeschossige Glashalle miteinander verbunden werden. Die einzelnen Gebäudeteile gliedern das Gebäude in seiner städtebaulichen Einordnung und bilden gleichzeitig auch einzelne, kleine übersichtliche Brandabschnitte, die jeweils drei Apartments pro Etage aufnehmen. Jeder einzelne Baukörper hat eine unabhängige und gesicherte Treppenanlage.
Orangerie. Der schwellenfreie Eingang des Gebäudes befindet sich zentral in der begrünten und vollflächig verglasten Halle, im Folgenden „Orangerie“ genannt.
In der Orangerie ist ein offen gestalteter Erschließungsbereich zentral angeordnet. Die Orangerie ist klassisch in der Tradition von botanischen Gewächshäusern in einer Stahlkonstruktion konzipiert und die Außenfassaden und Dachflächen großflächig verglast. Die Temperatur in dieser „Zwischenzone“ sollte im Winter ca. 5° C nicht unterschreiten. Das Klima wird natürlich unterstützt. Ein ausgeklügeltes natürliches, einfach zu regelndes Belüftungssystem optimiert die passive Energienutzung, sowie schützt sie vor Überhitzung in den Sommermonaten. Die Halle ist mit immergrünen, mediterranen, hochstämmigen Pflanzen, teilweise in mobilen Pflanzkübeln versehen. Die Pflanzen erhalten eine unterstützende Belichtung für die Wintermonate. Im Treppenauge der Orangerie ist ein tragengerechter Aufzug vorgesehen, der das mehrgeschossige Gebäude erschließt. Eine transparent gestaltete Treppe und brückenartig ausgeformte Galerien prägen den Hallencharakter der Orangerie und das perspektivische Erlebnis dieses Raums.
Seitenflügel. In den symmetrisch angeordneten Seitenflügeln sind jeweils pro Etage drei autarke Pflegeapartments angeordnet. Die drei Apartments werden über einen Flur erschlossen. Die Apartments haben jeweils einen Wohnraum mit integrierter Küche, sowie zwei Schlafzimmer mit zugeordneten behindertengerechten Bädern. Die Wohnungen im Erdgeschoss erhalten jeweils eine Terrasse.
Gesamtensemble Dächer. Beide Gebäude erhalten ein gefälleloses, begrüntes Flachdach in Warmdachausführung. Die gesamten Dachlandschaften sind extensiv begrünt. Es befinden sich lediglich die erforderlichen Überfahrten für Aufzüge, Lüftungsgeräte mit geringer Aufbauhöhe, sowie eine Solaranlage auf dem 3. Obergeschoss. Zusätzlich sind in Nähe der Attika Sekuranten zur
Absturzsicherung vorgehalten.
Fassade/ Außenwandbekleidung. Die Bauten werden mit einem Wärmedämmverbundsystem in Weiß verkleidet. Die Fenster beider Gebäude werden mit Aluminiumprofilen und Isolierverglasung ausgestattet. Die Fenster des BT 1,3,5,6 und 8 bestehen aus Elementfenstern. Die der BT 2,4 und 7 aus einer Pfosten- Riegel-Konstruktion. Alle Suiten und Aufenthaltsbereiche mit Ost-, West-, und Südorientierung erhalten eine Sonnenschutzverglasung. In den Vorsprüngen werden extensiv bepflanzte und bewässerte Bereiche gestaltet, die sogenannten Pflanzbeete.
Eingang Pflegeresidenz. Der zurückspringende Haupteingangsbereich (BT 2) im Gebäude „Single“ wird durch den Gebäudevorsprung geschützt und durch ein beleuchtetes Namensschild zusätzlich gekennzeichnet. Eine außenliegende Stele dient als Klingelanlage und sichert den Haupteingang des Gebäudes. Die Position für den Feuerwehrschlüssel ist im Außenfassadenbereich des Rücksprungs vorgesehen.
Außenanlagen. (Gemäß Landschafts- und Gartenarchitekt Elmar Knippschild, Stand 26.08.2010) Die Garten- und Freianlagen bilden einen offenen Raum, bestimmt durch die städtebauliche Figur der Gebäude, der sich zur Gemeine Roeser an den Straße „Am Bruch“, „Rue de Hellange“ und „Nei Wiss“, öffnet, als auch zum geplanten Park „ Garten am Bruch „ an der Westseite.
Die Bewohner von Alysea als auch die Bürger der Gemeinde werden eingeladen in die Anlage hineinzugehen, hindurch zu spazieren und dann durch den Freiraum an der Orangerie vorbei, über den Rosengarten in den Park „Garten am Bruch“ zu gelangen. Entlang der Straße friedet eine kleine, 0,45m hohe, anthrazitfarbige Betonmauer das Gelände ein, und gibt einen Rahmen. Weiter rahmen/ verbinden auch die geplanten Straßenbäume der Sorte „Luxemburger Mostbirne“ die Wohnanlage mit der umgebenden Kulturlandschaft. Ein ca. 4 m hoher Naturstein, der Monolith, „lehnt“ an einem der Birnbäume und empfängt, vom Zentrum Roeser aus gesehen, jeden Besucher. Die Gestaltung verbindet mit der Gemeinde und ist an dieser Stelle auch Adressbildung und Identitäts- stiftend. Von dort ausgehend schweift der Blick ungehindert über Rasenflächen in die Freianlagen zum Haupteingang von „Les jardins d` Alysea“.
Der Besucher und Bürger wird eingeladen, vorbei an Pflanzungen von Hortensien und Rosen, entlang des Fußweges am Gebäude „Single“ und der Zufahrt zum Haupteingang zu gelangen. Dort öffnet sich ein kleiner Platz, der sich aus dem Innenraum entwickelt und nach außen fortsetzt. Bänke und das Wasserspiel „Stufenbecken + Fontaine“ bilden wesentliche Gestaltungselemente der Aufenthaltsqualität dieses Ortes.
Die Gesamtanlage findet Halt und die Mitte durch die immergrünen Kiefern, die das Bild bestimmen. Hier steht der Besucher und Bürger genau der Orangerie gegenüber, einem 12 m hohen Raum mit mediterraner Pflanzung im natürlichen Boden und in Gefäßen.Orangen, Zitronen , Palmen von den Kanaren, Olivenbäume und Zypressen, sowie deren begleitende Vegetation des Mittelmeerraumes.
Ein besonderer Gartenraum mit einer heiteren, arkadischen, lebensfrohen Stimmung. Dem vorgelagert, die zur Cafeteria gehörige Terrasse. Hier stehen im Sommer die Kübelpflanzen aus der Orangerie. Zusammen mit dem Naturstein- Brunnen „ Quellstein“. Dieser steht nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter durch seine Oberfläche und Gestaltung für das Lebenselement: „Wasser“. Von hier aus entwickelt sich das Thema „Wasser“ organisch, eins folgend aus dem anderen, von diesem Quellbrunnen zu dem großen Naturteich im angrenzenden Park und dort weiteren gestalteten Wasserflächen.
Die Wegeflächen werden in, durch Luxemburger Kalkstein beige/ creme farbigem Asphalt, bzw. in epoxidharz-gebundenen Splitt-Wegedecken gleicher Struktur und Farbe, ausgeführt. Der Therapiegarten im 1. OG Südseite bietet Aufenthaltsqualität. Bänke, Sessel und Sonnenschirme ergänzen bepflanzte Hochbeete, die als Tast- und z.B. Duftgärten bepflanzt sind. Von Rollstuhlbenutzern unterfahrbare Pflanztische bieten die Möglichkeit für alle Bewohner im Rhythmus der Jahreszeiten sich an der Aussaat und der Pflege von selbst gewählten Pflanzen zu erfreuen.
Die Fassaden werden mit „Rankern“ und „Selbstklimmern“ begrünt. Von wildem Wein über Efeu bis hin zu z.B. Kletterhortensie. In den Fassaden des 1.OG bis zum 3.OG. befindet sich ein Band von Pflanzbecken. Diese Bereiche stehen den Bewohnern als „Miniaturgärten“, zur Verfügung. Der Bewohner kann hier das Gartenjahr direkt vor seinem Appartement erleben, von den Frühlingsblühern wie Christrose, Schneeglocke und Tulpe bis zum Sommer mit z.B. Ginster.
Diese Bereiche sind intensiv mit klein bleibenden z.B. auch immergrünen Gehölzen fertig bepflanzt. Je nach Himmelsrichtung kommen sonnenliebende Pflanzen von z.B. Lavendel über Rosen dazu. Die Wohnungen im Erdgeschoß erhalten Terrassen denen vorgelagert sind Heckenelemente aus einheimischen Gehölzen, die den Bereich gliedern und eine private Atmosphäre schaffen. Die Strauch-Bepflanzung besteht aus Vogel- Bienen- Schutz und Nährgehölzen.
Die Bepflanzung mit Bäumen erfolgt mit Pflanzen der natürlichen potentiellen Vegetation, z.B. Vogelkirsche. Die Kiefer ist als immergrüner lichtdurchlässiger Baum bestimmend und nimmt Bezug auf die mediterrane Stimmung in der Orangerie.
Den Abschluß der Gärten Alyseas bildet der nach Süd / West ausgerichtete „Rosengarten“, eine zeitgenössische Interpretation barocker Terrassengärten. Mit Buchsbaum eingefassten Rosenbeeten, gegliedert durch Rotbuchenhecken und gerahmt durch eine Reihe Säulen an der Balustrade, der Grenze zum anschließenden Park.
Mail: office@imhotep-online.com




