Experten sehen Energiewandel kritisch – Umsetzung langsamer als erwartet
95% der experten sehen in der Windkraft die energieform der Zukunft. / Der Ausbau erneuerbarer energien nach den eU-vorga- ben bis 2020 verläuft nur in Deutschland nach Plan. / eine Flächendeckung bei intelligen- ten netzen halten 54%, bei intelligenten Zählern 75% der experten für wahrscheinlich. / Zwei Drittel meinen, dass 10% der Umsätze der energielieferanten schon 2030 mit smart- Building-Beratungsleistungen erzielt werden. / Nahezu alle experten halten die elekt- rofahrzeuge für zu teuer als dass sie sich flächendeckend durchsetzen könnten. / 62% meinen, dass der private endverbraucher für den Energiewandel zahlt.
Das sind die wichtigsten ergebnisse der Zukunftsstudie ENOVOS TRENDWATCH, die heute auf dem ENOVOS FUTURE SUMMIT von Tns vorgestellt wurde. 375 hochkarätige expertinnen und experten aus der Energiewirtschaft, aus den stromintensiven schlüs- selindustrien, aus Fachverbänden und Politik haben mitgearbeitet; in Luxemburg, in Deutschland, in Frankreich und in Belgien.
DER WINDKRAFT GEHÖRT DI E ZUKUNFT
In ihren Wünschen zur Gestaltung der energielandschaft in 20 Jahren sind sich die exper- ten aller Länder einig. 95% der experten favorisieren den Ausbau der Windenergie, 81% den der erdwärme, 76% den der Photovoltaik, jeweils 70% den von Wasserkraft und Bio- masse bzw. Biogas. Immerhin wünschen sich 42%, dass erdgas ausgebaut werden sollte.
BEIM AUSSTIEG AUS DER KERNENERGIE SIND SICH DIE EXPERTEN UNEINIG
83% wollen den Abbau von Mineralöl, 76% von Kohle und 71% den Ausstieg aus der Kerenergie innerhalb der nächsten 20 Jahre. Doch 64% der französischen experten sind der Meinung, dass der Ausstieg aus der Kernenergie „wahrscheinlich nie“ erreicht werde. Immerhin hält es aber noch jeder dritte französische Experte für möglich, dass er bis 2030 erfolgt.
EU-Zielsetzungen in Sachen Erneuerbare Energien zu ambitioniert
Mit Ausnahme der deutschen experten sind sich alle Länder einig: Die von der europäischen Union vorgegebenen Anteile erneuerbarer Energien an der energieversorgung sind bis 2020 nicht zu erreichen. 61% der französischen, 67% der luxemburgischen und 42% der belgischen experten sind der Ansicht, dass ihre länderspezifischen Zielmarken zu hoch sind. Dagegen glauben 82% der deutschen Experten, dass bis 2020 der Anteil auf 18% gesteigert werden kann. Als wichtigsten Grund für das nichterreichen der von der europäischen Union vorge-gebenen Ziele geben 83% aller experten an, dass die von ihrer Regierung eingeleiteten Maßnahmen zum Energiewandel nicht ausreichend seien. „Der energiewandel ist also kein selbstläufer“, so kommentiert Dr. sabine Graumann, Tns Infratest, die Ergebnisse der Studie.
Ausbau intelligenter Netze langsam, aber stetig – Smart Meter werden sich nur durchsetzen insofern die alten Zähler kostenfrei ausgetauscht werden
Der Ausbau intelligenter Netze geht nur langsam voran. Etwas über die Hälfte der Experten erwartet, dass bis 2030 Smart Grids flächendeckend zur Verfügung stehen, 33% sehen dies aber erst nach 2030 gegeben. Drei Viertel der Experten meint, dass die flächendeckende Ausstattung der privaten Haushalte mit intelligenten Zählern, den Smart Metern, bis 2030 gegeben sein wird, 18% erwarten dies erst in ferner Zukunft. Jeweils 86% der deutschen und der französischen, aber nur 78% der luxemburgischen und 65% der belgischen Experten glauben, dass sich Smart Meter nur dann flächendeckend in privaten Haushalten durchsetzen werden, wenn die alten Zähler kostenfrei ausgetauscht werden.
Der private Endverbraucher zahlt – ob er will oder nicht
62% aller Befragten sind davon überzeugt, dass der private Endverbraucher, nicht die industriellen Großkunden und Unternehmen für den Energiewandel zahlen muss. In Deutschland sind sogar drei Viertel der Experten dieser Meinung. Nur 27% der befragten Experten glauben, dass der Endverbraucher bereit sei, deutlich mehr für nachweislich „grüne Produkte“ und Energieleistungen zu bezahlen.
Smart Home und Smart Building: Neue Geschäftsfelder für Energielieferanten
Sowohl bei Zweckbauten, wie z.B. Bürogebäuden, als auch bei privat genutzten Wohnhäusern werden sich sukzessive intelligente Gebäude- und Wohnlösungen etablieren. Zwei Drittel der befragten Experten erwartet, dass die Energielieferanten bis 2030 schon 10% ihrer Umsätze mit Smart-Building-Leistungspaketen erwirtschaften.
Der Durchbruch der Elektromobilität lässt auf sich warten
Bei der Penetration mit Elektrofahrzeugen kommt man in den Ländern nicht so recht voran. Keiner der belgischen Experten hält es für möglich, dass bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge zugelassen sein werden. Allerdings glauben 44% der Franzosen, dass bis dahin schon zwei Millionen Elektroautos in Frankreich unterwegs sein werden. 70% der Experten aller Länder geben an, dass ein wettbewerbsfähiger Marktpreis für Elektrofahrzeuge ausschlaggebender Treiber der Elektromobilität ist. 56% der Experten sehen in der flächendeckenden Ladeinfrastruktur den wichtigsten Treiber vor international einheitlichen Standards und Normen (46%).
Zukunftsstudie ENOVOS TR ENDWATCH: SMART FUTURE – SMART LIVING 2020
TNS Infratest Business Intelligence, der Spezialist für globale Marktanalysen der TNS – Gruppe, untersucht zusammen mit TNS Ilres, Luxemburg, in der Zukunftsstudie ENOVOS TREND WATCH, wie weit wir auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Energieversorgung in Luxemburg, Deutschland, Frankreich und in Belgien vorangekommen sind. Die Studie analysiert die Penetrationsgeschwindigkeit von intelligenten Netzen und Zählern, von intelligenten Gebäudelösungen für Privat- und Zweckbauten sowie von Elektrofahrzeugen. Dabei geht es auch um die Abschätzung innovativer Produkte und Dienstleistungen bis future summit enovos 2030 und darüber hinaus. Welche Treiber den energiewandel beschleunigen oder welche Hemmnisse und standortspezifi sche eigenheiten die Zukunft der energieversorgung in den Ländern prägen, das analysiert der Bericht. es wurden 375 expertinnen und experten im september/oktober 2012 aus der energiewirtschaft, dem Informations- und Telekommunikationsbereich, aus den stromintensiven schlüsselindustrien wie beispielsweise der Automobilindustrie, der Chemie oder dem Maschinenbau, aus Forschung und Entwicklung, aus einschlägigen Fachverbänden und zuständigen Regierungsstellen, Ministerien oder politischen Organisationen befragt. Die Befragung erfolgte telefonisch und online in Deutsch, Französisch und Englisch.
Erste Ergebnisse der Befragung wurden auf dem ENOVOS FUTUR SUMMIT am 22. November 2012 präsentiert. Die Präsentationsunterlagen können ab dem 23. November 2012 unter www.enovos-future-summit.eu heruntergeladen werden. Der vollständige Bericht „ENOVOS TRENDWATCH 2020“ steht auf dieser Website ab dem 2.2.2013 zum kostenlosen Download bereit.
weitere informationen: pdf
Pressekontakt enovos Luxembourg s.A.:
Danny Manso, Head of Corporate Communication,
00352-2737-6624, communication@enovos.eu
Pressekontakt Creos Luxembourg s.A.:
Danielle schmit, Head of Communication Grid,
00352-2624-8070, communication@creos.net




