Pressemitteilung der Universität Luxemburg
Die „Porte de l’Europe“-Brücke in Höhe der Philharmonie auf Kirchberg wird bald zum Abriss freigegeben. Das nutzen die Ingenieurwissenschaftler der Universität, um das Bauwerk im Rahmen eines Forschungsprojekts bewusst zu schädigen.
Das Forschungsprojekt unter der Leitung der Universität Luxemburg beschäftigt sich seit längerem mit der Sicherheit von Brücken. Dynamische und statische Testmethoden sollen helfen, den Zustand von Bauwerken besser zu beurteilen. „Ziel ist, mögliche Schäden wie Risse oder Korrosionserscheinungen im Innern der Brücke durch Veränderungen im Schwingungsverhalten früh zu entdecken und so Sanierungsmaßnahmen rechtzeitig einleiten zu können“, so Ass. Prof.-Ing. Danièle Waldmann. Dafür werden Brücken mit Sensoren versehen, die über längere Zeit Spannungen, Verformungen, Schwingformen, Eigenfrequenzen und Temperatur messen.
Klar, dass es den Forschern besonders gelegen kommt, wenn sie statt im Labor auf Campus Kirchberg einmal eine echte Brücke kontrolliert schädigen und so viel über die Reaktion der Konstruktion lernen können. Dazu bot sich nun im Juni die Gelegenheit: Denn in Kürze wird die noch völlig intakte Brücke „Porte de l’Europe“ – in Höhe der Philharmonie auf Kirchberg – aus planerischen Gründen zum Abriss freigegeben.
Dank der Straßenbauverwaltung erhielten die Forscher die Erlaubnis, die Brücke zuvor bewusst zu schädigen. So werden etwa armdicke stählerne Spannkabel durchschnitten und das Tragverhalten der Brücke dann beobachtet. Natürlich ist das Bauwerk dann für den Verkehr gesperrt.
In diesen Forschungsprojekten arbeiten die Bau- und Maschinenbau-Experten fächerübergreifend mit der Verwaltung zusammen. So zählen neben der Ingenieurgruppe der naturwissenschaftlichen Fakultät mit den Professoren Danièle Waldmann, Stefan Maas und Arno Zürbes sowie den Doktoranden Jean Mahowald und Frank Scherbaum auch die Luxemburger „Administration des Ponts et Chaussées“ mit Marcel Engel und Gilles Didier zu den Partnern.




