Der Wald als alternative Ruhestätte – Möchten Sie sich genauer über diese Form der Bestattung informieren?
Am 06 Juni standen die Gemeinde-und Vertreter der Naturverwaltung vor Ort Rede und Antwort.
Bericht Letzebuerger Journal vum 3.5.2011
Was es in anderen europäischen Ländern schon seit ein paar Jahren gibt, gibt es jetzt auch in Luxemburg, einen Ruheforst oder Friedwald, darunter versteht man ein ausgesuchtes Stück Wald in dem die Ascher Verstorbener am Fuße großer Bäume bestattet wird.
Auf der Gemarkung der Gemeinde Betzdorf wurde jetzt, nur wenige hunderte Meter vom klassischen Friedhof des Ortsteils Roodt/Syr entfernt, der „Rieder Bëschkierfecht“ eingerichtet.
Bürgermeisterin Marie-Josée Frank erläuterte, dass sie mit ihrer Idee von einem Ruheforst in Luxemburg quasi offene Türen eingerannt hat und sowohl bei Omega 90 als auch beim Naturschutzverband natur&ëmwelt Unterstützung gefunden hat, ebenso bei der zuständigen Forstverwaltung und deren Chef Jean-Jacques Erasmy. Zunächst habe man eine ganze Reihe von juristischen Fragen klären müssen, sowohl auf nationaler als auch auf lokaler Ebene. Die lokale Friedhofsatzung ist im Dezember 2010 entsprechend geändert worden.
Selbst die katholische Kirche hat sich für das Projekt ausgesprochen.
Die Gemeinde Betzdorf hat auf einem Areal von 16 Hektar 48 Bäume ausgesucht, mit den Bäumen würde ein zentraler Bezugpunkt der Trauer geschaffen. Die Bäume werden durch kleine Plaketten gekennzeichnet und die Namen der Beigesetzten unauffällig dokumentiert. Wobei es sich immer nur um die Bestattung der Asche von Verstorbenen und nie um Körperbestattungen handelt. Außerdem sind keine anonymen Bestattungen möglich. Jeanne Chomé wies für Omega 90 darauf hin, dass ein Ort der Trauer, wie ein solcher Ruheforst mit konkreten Ruhestätten, die eigentliche Trauerarbeit erheblich erleichtert.
Jean-Jacques Erasmy erläuterte, dass man bewusst relativ junge Eichen von etwa 100 Jahren ausgesucht hat, die noch eine Lebenszeit von mehr als 150 Jahren vor sich haben. In einem solchen Ruheforst verbiete sich aber jede Form von Grabschmuck oder Grablicht, die Natur gebe hier den Rahmen für eine angemessene Totenverehrung.
Weitere Informationen sind unter www.betzdorf.lu oder www.emwelt.lu




