Trier besitzt sieben römische Welterbestätten. Vier davon, Porta Nigra, Amphitheater, Kaiserthermen und Barbarathermen, stehen gemeinsam mit dem Rheinischen Landesmuseum Trier und den Thermen am Viehmarkt Trier unter der Verwaltung der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. Unter der Marke « Trier – Zentrum der Antike » hat sich die Generaldirektion Kulturelles Erbe das Ziel gesetzt, das römische Trier in ihren Liegenschaften modern und besucherfreundlich zu präsentieren und touristisch zu vermarkten. Im vergangenen Jahr konnten erste Maßnahmen umgesetzt werden, zu denen nun neue hinzukommen. Porta Nigra und Kaiserthermen präsentieren sich den Gästen nun mit modernen Mediaguides und Ausstellungsbereichen, in den Barbarathermen lädt ein kostenfreier Besuchersteg dazu ein, das Gelände zu entdecken. In der Porta Nigra wird eine Mediainstallation den Besuchern die Geschichte des römischen Stadttores als Ort der mittelalterlichen Heiligenverehrung nahebringen. All diese Projekte konnten durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert werden.
Die Thermen stammen aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr. und erwiesen sich als ein bemerkenswertes Stück römischer Baukunst. Mit einer Grundfläche von etwa 170 x 240 Metern bildete diese antike Badeanlage die zweitgrößte des gesamten Römischen Imperiums und wurde in ihren Ausmaßen nur von den Trajansthermen in Rom selbst übertroffen.
Die Barbarathermen in Trier sind Teil des Weltkulturerbes. Ihren heutigen Namen verdanken die Barbarathermen einem mittlerweile verschwundenen Vorort Triers, dessen Patronin die heilige Barbara war. Der ehemaligen Größe und Imposanz dieser Anlage wurde 1986 Rechnung getragen, indem sie dem Schatz des UNESCO-Weltkulturerbes der Stadt Trier hinzugefügt wurde.
Ursprünglich wurden die Barbarathermen im Zuge eines Verwaltungsausbaus in Trier im 2. Jahrhundert. n. Chr. geschaffen. Mit dem Einzug wirtschaftlichen Aufschwungs und steigender Bevölkerungszahlen, hoben sich auch an die Ansprüche der Bürger. Die Thermen können in diesem Zusammenhang als Freizeitangebot antiker Art verstanden werden. Die Einwohner Triers gingen hier Hygiene, Sport und Entspannung nach.
Trotz der Großflächigkeit der Anlage wurde nicht an der Exklusivität in der Ausstattung gespart. Die kostbaren Wand- und Bodenausstattungen mit Marmor und Reliefs an den Fassaden und in den Säulengängen wurden durch prachtvolle Skulpturen ergänzt. Zusätzlichen Beitrag zu der erholsamen Atmosphäre leistete die parallel verlaufende Mosel, sowie die aufwendige Bereitstellung warmer Becken und Fußbodenheizung. Darüber hinaus gab es Sportplätze, das Angebot gymnastischer Übungen und Läden innerhalb der Thermen, die für das leibliche Wohl sorgten. Mit dieser Ausstattung könnte die knapp zweitausend Jahre alte Anlage noch heute mit so manchem modernen Wellness-Bad konkurrieren.
Bedauerlicherweise traf auch die Barbarathermen das Schicksal zahlreicher antiker Bauten als Steinbruch benutzt zu werden. Mit dem zunehmenden Eindringen germanischer Stämme und dem Abnehmen der wirtschaftlichen und administrativen Bedeutung des Standorts, ging auch das Wissen zum Betreiben eines derartigen Bades verloren.
Von dem Glanz vergangener Jahrhunderte zeugen noch heute die Kellergewölbe und die rekonstruierte Fußbodenheizung. Die prächtigsten Elemente sind leider verloren gegangen, nachdem die Ruinen sich nur noch auf Fußbodenniveau und darunter erstrecken.




