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Marija Drėmaitė
Baltic Modernism
Architecture and Housing in Soviet Lithuania
Das sowjetische Litauen eignete sich in der Nachkriegszeit zusammen mit seinen beiden Nachbarländern westliche Kulturmodelle so schnell und mit so großer Leidenschaft an, dass es als der „Sowjetische Westen“ bezeichnet wurde. 1940 von der Sowjetunion besetzt und seit 1990 wieder ein souveräner Staat, formuliert das baltische Land heute eine klare Haltung gegenüber Russland, indem es sich auf seine prä- und postsowjetische Identität beruft. Eine Auseinandersetzung mit der Kultur während der Sowjetzeit, und damit auch der Architektur der Nachkriegsmoderne, fand bis jetzt jedoch wenig statt.
Der reich illustrierte Band Baltic Modernism. Architecture and Housing in Lithuania diskutiert und analysiert nun die Architektur der Nachkriegsmoderne in dem baltischen Land. Auch wenn sich die Moderne in der baltischen Region von der anderer Sowjetrepubliken unterscheidet, ist es keine leichte Aufgabe, diese speziellen Eigenschaften zu identifizieren. Diesen spürt die Autorin und Architekturhistorikerin Marija Drėmaitė nach, die an der Universität Vilnius lehrt und deren Forschungen sich auf die Architektur der Sowjetmoderne konzentrieren. Sie legt mit diesem Buch eine differenzierte und grundlegende Dokumentation der litauischen Bauten von 1940 bis 1990 vor. Die Publikation erforscht die Architektur des sowjetischen Litauens im Spannungsfeld zwischen offiziellem Planungsdiskurs und lokaler gesellschaftlicher Praxis. Sie analysiert die baltische Ausprägung der sozialistischen Moderne unter einem gesellschaftspolitischen Ansatz.
In Litauen findet eine große Auseinandersetzung darüber statt, wie mit der Zwischenkriegsmoderne, bevor Litauen zur UdSSR gehörte, umgegangen werden soll. Das Buch will dazu anregen, diese Diskussion auch über den Bestand der Nachkriegsmoderne zu führen.
ISBN 978-3-86922-470-1 (englisch)




